Montag, 14. September 2009

Die Geschichte des Friedhofs


Oberkirchberg um 1845 in einer Lithographie von Heß, gezeichnet von Eyth (Landesdenkmalamt Baden-Württemberg)

Am rechten Bildrand ist die noch heute bestehende Oberkirchberger Friedhofskapelle zu erkennen. Die Kapelle zu unserer lieben Frauen wurde 1720 vom Grafen Anton Rupert Fugger in einem Achteck als Feldkapelle neu erbaut. Damals strebte aus der Mitte der Kuppel noch eine so genannte Laterne empor, ein turmartiger Aufsatz mit Fenstern, durch die das Tageslicht ins Innere des Gebäudes drang. Wegen der runden Bauart wurde das Gebäude von den Einwohnern auch als "Moschee" bezeichnet. 1761 wurde die Kapelle durch den Grafen Johann Nepomuk Fugger schließlich mit einem Altar versehen und ein Jahr später geweiht. Erst als im Jahr 1818 die Kaplanei Oberkirchberg zur selbständigen Pfarrei erhoben wurde, legte man um das Gebäude einen Begräbnisplatz an. 1832 wurde der Friedhof mit einer Mauer und pavillonähnlichen Gebäuden an den Ecken umgrenzt. Am 6. Februar 1868 wurden neun tote Fugger aus dem heute nicht mehr bestehenden Mausoleum der Fugger in Witzighausen auf den Oberkirchberger Friedhof überführt und dort bestattet. Die Gräber der Familie befinden sich noch heute gegenüber der Kapelle unter alten Bäumen. Bereits im Jahr 1926 wurde der Friedhof unter Denkmalschutz gestellt.

(Lit: Michael Braig (1834): Kurze Geschichte der ehemaligen vorderösterreichischen Benediktiner-Abtey Wiblingen in Schwaben. Jsny. S.305.

Rudolf Poppa (1987): Herrschaftliches Grablegen zu Weißenhorn und Witzighausen. In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau. Band. 89. Dillingen. S.115-128.)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen