Freitag, 11. September 2009


Schloß Oberkirchberg um ca. 1900, vom bayerischen Illerufer aus gesehen. Das Foto entstammt einer Ansichtskarte, die vom Oberkirchberger Postagenten Hummel verlegt wurde.

Zu sehen ist die alte hölzerne Illerbrücke. Die Fugger betrieben im 16. Jhdt. zunächst eine Fähre über die Iller, die später durch einen ersten hölzernen Steg ersetzt wurde. Dies geschah zum Unwillen der Reichsstadt Ulm, die seit 1440 den Brückenzoll in Unterkirchberg besaß und in dem fuggerschen Steg eine Konkurrenz sah. Aus diesem Grund ließen die Ulmer diesen Steg zerstören, woraufhin Anton Fugger von Kaiser Karl V. das Recht erwirkte, eine Brücke zu errichten, die mit Wagen befahren werden konnte. Die Brücke in Oberkirchberg befand sich bis 1944 in Privatbesitz der Fugger, die bis zu diesem Zeitpunkt Zoll abkassierten. Eine Quelle besagt, dass die Preise zuletzt beispielsweise 20 Pfennig für Zweispänner, zwei Pfennig für eine Ziege oder 50 Pfennig für einen Bulldog betrugen. 1944 übernahm der Staat die Brücke, die ein Jahr später von Wehrmacht-Soldaten gesprengt wurde, um die vorrückenden alliierten Streitkräfte aufzuhalten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen